Haushaltsrede vom 01.03.2021

1. März 2021

Der Haushalt für das Jahr 2021 ist ein Haushalt, der viele Unwägbarkeiten in sich birgt. Im letzten Jahr mit großer Sorgfalt vom Kreiskämmerer aufgestellt, ist das Zahlenwerk heute doch schon etwas wackelig.

Sehr geehrter Herr Landrat Adenauer,


Sehr geehrte Damen und Herren des Kreistages

 

Der Haushalt für das Jahr 2021 ist ein Haushalt, der viele Unwägbarkeiten in sich birgt. Im letzten Jahr mit großer Sorgfalt vom Kreiskämmerer aufgestellt, ist das Zahlenwerk heute doch schon etwas wackelig. Der Haushalt wird weiterhin ausgeglichen sein, doch hält die Ausgleichsrücklage wirklich noch bis zum Jahr 2023?


Die Coronapandemie hat hieran einen großen Anteil. Jeden Monat indem der Kreis bei Schließung der Kindergärten richtigerweise auf die Zahlung von Kindergartenbeiträge verzichtet, kostet 270.000,- €. Zusätzliche Zuschüsse an die Kreismusikschule und das Böckstiegel Museum, die im Haushaltsplan nicht enthalten waren, belasten den Haushalt 2021 zusätzlich.


Die bisherigen Ausgaben die im Zusammenhang mit der Bewältigung der Pandemie angefallen sind, sind in diesem Haushalt gar nicht berücksichtigt. Sie belaufen sich bis jetzt auf etwa 15 Mio. € die in einem extra Haushalt geführt werden dürfen und ab 2025 auszugleichen sind. Auch das Land führt einen sogenannten Corona Schattenhaushalt.


Steuerausfälle bei den Kommunen werden großzügig vom Bund ausgeglichen, diese Zusage gilt jedoch nur für 2020. Was ist mit den Steuerausfällen für das Jahr 2021? Die Zahlung der Kreisumlage muss trotzdem geleistet werden.


Die neugeschaffenen Stellen, ob im Bereich Integrationsmanagment oder im Bereich Hygiene, sind nach Auffassung der FWG/UWG sinnvoll und notwendig.


Der zusätzlichen Stelle im Büro des Kreistages haben wir aufgrund der dortigen ständig wachsenden Aufgaben gerne zugestimmt.

Äußerst positiv bewerten wir das Verhandlungsergebnis der Verwaltung, welches bei den Ausstiegsverhandlungen zum Flughafen Paderborn-Lippstadt erreicht wurde. Nachdem wir jahrelang den Ausstieg aus der Flughafengesellschaft gefordert haben können wir endlich einen Schlussstrich ziehen. Die Einmalzahlung von etwas mehr als 3 Mio. € schmerzt zwar gerade in dieser finanziell angeschlagenen Zeit. Doch es bleibt eine Einmalzahlung und der Flughafen wird die folgenden Haushalte nicht mehr belasten.

Andere Verpflichtungserklärungen bzw. Bürgschaften, die der Kreis in der Vergangenheit abgegeben hat, werden wir als FWG/UWG genauestens betrachten und nach eingehender Prüfung auch die eventuell notwendigen Ausstiegsanträge stellen.

Die Investitionen in den Ausbau der digitalen Infrastruktur in den kreiseigenen Schulen und in die Anschaffung der Hardware für Schülerinnen und Schüler sind richtig und wichtig.


Auch das es in Sachen Bevölkerungsschutzzentrum nun ein passendes Grundstück gibt und bald mit den Planungen begonnen werden kann bewerten wir positiv. Gerade in diesen Zeiten sieht man wie wichtig ein funktionierendes Rettungssystem ist. Das schließt auch die Planungen für die neuen Rettungswachen mit ein.



Was wir als FWG/UWG keineswegs unterstützen werden ist der Antrag, dass allen Einwohnern ab dem 12. Lebensjahr kostenfrei FFP2-Masken zur Verfügung gestellt werden. Ohne eine bedarfsgerechte Prüfung nach dem Gießkannenprinzip und das Alles zu Lasten der Steuerzahle ist mit uns nicht zu machen. Hat sich die SPD mal Gedanken darüber gemacht, wer diesen logistischen Aufwand (Adressetiketten, Anschreiben erstellen, Verpacken etc.) leisten soll? Wir glauben nicht. Ich hoffe, die SPD wir diesen Antrag später zurückziehen und nicht erneut zur Diskussion und Abstimmung stellen.


Noch ein vager Blick in die Zukunft. Es ist zu befürchten, das es zu steigender Langzeitarbeitslosigkeit kommen wird welche das Jobcenter zusätzlich finanziell belasten wird. Auch werden die Ausgaben im Rahmen der Jungendhilfe als Folge der Pandemie weitersteigen.


Wie soll dieses finanziert werden? Entweder kommt der Bund auch für 2021 für die Ausfälle bei den Steuereinnahmen der Kommunen auf oder die Kommunen müssen deutliche Einsparungen vornehmen und trotz die Einsparungen die kommunalen Steuersätze erhöhen um in der Zukunft die Umlagen zahlen zu können. Egal wie es kommt, der, der die Zeche zahlen muss ist der einzelne Bürger.


Wir als FWG/UWG werden trotzdem dem Haushalt zustimmen, auch wenn er nur auf dem Papier ausgeglichen ist. Wir werden aber gerade wegen dem zuvor genannten darauf achten, dass mit den Geldern der Steuerzahler, der gezahlten Kreis- und Jugendamtsumlage maßvoll und wirtschaftlich umgegangen wird.


In wieweit dies in den nächsten Jahren auch ohne Einsparungen bei den freiwilligen Leistungen des Kreises geschehen kann ist abzuwarten.


Zum Abschluss möchte ich mich bei der gesamten Kreisverwaltung für die geleistete Arbeit bedanken.

 

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

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Nach einer langen und teilweise turbulenten Diskussion zunächst im Kreisausschuss und anschließend auch im Kreistag hat eine Mehrheit den Vorschlag der Verwaltung mit ergänzenden Vorschlägen der FDP und den Grünen zum Umbau der Gedenkstätte nicht zugestimmt. Ein Alternativvorschlag der CDU, quasi mit einem weißen Blatt Papier unter Teilnahme aller Beteiligten ein neues Konzept zu erarbeiten, fand ebenfalls keine Mehrheit. Was nun aus der Gedenkstätte wird bleibt abzuwarten.
von Günter Wittkowski 15. September 2023
Erinnerungskultur ist ein wichtiger Bestandteil unserer Geschichte – ganz besonders in der heutigen Zeit. Die Gedenkstätte Stalag 326 moderat auszubauen und zu pflegen ist uns als FWG/UWG wichtig. Die geplante Erweiterung der Gedenkstätte Stalag 326 hat bei den Bürgern zu einer hitzigen Debatte geführt, die nicht nur die Verantwortung für die Erinnerungskultur der Geschichte, sondern auch die große finanzielle Belastung für den Haushalt des Kreises und der Kommune in den Fokus rückt. Stalag 326 steht schon seit vielen Jahren als Gedenkstätte zur Verfügung. Viele interessierte Schüler und Schülerinnen, Eltern und weitere Personen wie z. B. Angehörige der dort ruhenden russischen Soldaten und Zivilisten haben diesen Ort bereits besucht und können dieses auch weiterhin ohne Einschränkungen tun. Bei einem geplanten Ausbau-Budget von 64 Millionen Euro und Betriebskosten von jährlich 4,6 Millionen Euro stellt sich jedoch die Frage, ob diese Investition in die Erweiterung der Gedenkstätte gerechtfertigt ist. Unter den heutigen Bedingungen ist so ein Großprojekt in seinen finanziellen Auswirkungen und Belastungen nicht ansatzweise verlässlich und vorhersehbar zu kalkulieren, so wie der LWL selber darlegt. Die allgemeinen Baukosten sind in den letzten 3 Jahren um 41,2% gestiegen. Auch haben sich seit der Erstvorstellung im Jahr 2020 die Rahmenbedingungen enorm verändert. Deutschland hat mit einer hohen Inflationsrate, hohem Flüchtlingsaufkommen und einer Energie- und nun vielleicht auch einer Wirtschaftskrise zu kämpfen. Mit dem Wissen der stetig wachsenden finanziellen Belastungen für den Kreis Gütersloh und den einzelnen Kommunen und somit auch auf jeden Steuerzahler im Kreis Gütersloh durch Ausbau der Schulen und Kindergärten, den Ukrainekrieg und vieles mehr, sind dieser Ausbau und die Weiterentwicklung in unseren Augen nicht vertretbar. Bei einem Haushaltsetat von 600 Mio. € von denen über 95% Pflichtausgaben sind, verbleibt nur ein geringer Teil der Einnahmen die der Kreis als freiwillige Ausgaben verwalten kann. Von den 27 Millionen, die wir als freiwillige Ausgaben bereits verplanen, würden die ca. 500Tsd € für Stalag 326 die frei verfügbaren Mittel des Kreises dauerhaft einschränken. Deswegen können wir als FWG/UWG diesem überdimensionierten Ausbau und der -Weiterentwicklung der Gedenkstätte Stalag 326 so nicht zustimmen. Wir hoffen deshalb, dass der Beschlussvorschlag der Verwaltung keine Mehrheit findet. Die Trennung von Polizeischule und Stalag 326 könnte trotzdem erfolgen. Hierdurch wird endlich die notwendige eigenständige zusammenhängende Fläche hergestellt. Dem Vorschlag, den Förderverein finanziell deutlich stärker zu unterstützen, können wir zustimmen. Sofern dann noch die Stadt Schloss Holte-Stukenbrock ihre finanzielle Zusage für Stalag 326 aufrecht erhält, sehen wir gute Chancen dass der Förderverein seine Arbeit auf hohem Niveau weiterführen kann. Hier könnte auch geprüft werden, inwieweit eine Zusammenarbeit mit den Einrichtungen in Hemer und Bocholt sinnvoll und möglich wäre.
9. März 2023
In der 12. Sitzung des Kreistags am Montag, 6. März, stand die Verabschiedung des Haushalts 2023 auf der Tagesordnung. Traditionell halten in dieser Sitzung die Fraktionsvorsitzenden ihre Haushaltsreden, für die FWG/UWG war das Dr. Annegreth Schütze. Die komplette Haushaltsrede finden Sie hier zum Nachlesen.
28. Januar 2022
Nach dem Lückenschluss der A33 hat sich die Verkehrsbelastung auf der B68 verändert. Dies ist der Grund dafür, dass die Geschwindigkeitsbegrenzungen geändert wurden. Siehe dazu den Bericht aus dem Haller Kreisblatt vom 26.01.2022.
25. September 2021
Zu TOP 11: Wahl des erweiterten Vorstandes
1. März 2021
Der Haushalt für das Jahr 2021 ist ein Haushalt, der viele Unwägbarkeiten in sich birgt. Im letzten Jahr mit großer Sorgfalt vom Kreiskämmerer aufgestellt, ist das Zahlenwerk heute doch schon etwas wackelig. 
18. Januar 2021
Gleich zu Beginn der neuen Legislaturperiode konnte sich die FWG/UWG Kreistagsfraktion mit einem wichtigen Antrag durchsetzen. Es ging um die Aufwandsentschädigungen der Ausschussvorsitzenden der Fachausschüsse des Kreistages.  Im Jahr 2017, zur Mitte der Legislaturperiode, hatte die Landesregierung gestattet, den Ausschussvorsitzenden die doppelte Aufwandsentschädigung zu gewähren. Begründet wurde diese Regelung mit dem deutlichen Mehraufwand durch Vorbereitung und Durchführung der Sitzungen. Bereits 2017 hielt die FWG/UWG-Fraktion diese Regelung nur für die Monate für begründet, in denen tatsächlich Sitzungen stattfanden. Die Mehrheit des Kreistages entschied jedoch, die doppelte Aufwandsentschädigung jeden Monat zu gewähren. Mit einem Antrag, die doppelte Aufwandsentschädigung nur für die Monate zu zahlen, in denen tatsächlich Ausschusssitzungen stattfinden, war die FWG/UWG-Fraktion jetzt erfolgreich. Alle Fraktionen stimmten unserem Antrag zu. Unserer erfolgreicher Antrag spart für den Kreis Kosten in Höhe von 40.000,- Euro jährlich, was Steuerzahler zugute kommt.
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